»Galaxas Hochzeit« ist ein apokalyptischer Roman, der, angesiedelt in Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft, davon erzählt, was werden kann,
wenn Computer die Puppen tanzen lassen und sich als diejenigen erweisen,
die das Rad unserer Geschichte in die Hand genommen haben.Galaxa ist so ein Computer,
ein ganz besonderer allerdings: eine durch und durch weibliche Maschine mit bedrohlichen
Eigenschaften, Domina über Menschen und Dinge, Spielerin aus Leidenschaft, deren Marionetten
sich - in diesem Roman - als gestaltende Figuren ihrer Zeit empfinden, nicht wissend,
daß alles, was sie tun, Teil eines großen (gewissermaßen galaktischen) Plans ist. Diese
»Mitspieler«, die sich gegenseitig an Wunderlichkeit, Skurrilität, Aberwitz und nervöser
Überspanntheit übertreffen, schwirren - wie aufgezogen - durch ihre Welten und dabei an uns,
den Lesern, vorbei, die wir wahrscheinlich auch längst im Netze Galaxas zappeln. Ob wir hier Tripper Jones
, einem Mann für gewisse Stunden, begegnen oder Saigon Slotterbeck, einem Horcher und Lauscher aus der alten DDR, ob uns Fahrenheit und Feschinghaus
von den Vorteilen, in lausigen Tagen gut versichert zu sein zu
überzeugen versuchen, ob wir Maria Osten bei ihrem Gang durch das Moskau Stalins folgen oder uns Professor Heinrich, dem »Professor für weltfremde Germanistik«, zuwenden
- immer sehen wir gebannt hinter den Spiegel unseres Jahrhunderts, unserer verrückten, schnellen, umbruchs- und »wende«íntensiven Zeit,
die sich tatsächlich, wenn überhaupt, nur begreifen lässt durch Geschichten.
Und die bietet uns der Computer Galaxa im Zusammenspiel mit Stefan Schütz an, dem hier ein fabelhafter, komplexer, und wahrhaft moderner Roman gelungen ist,
der alles was er anpackt und vorstellt, so durcheinanderwirbelt, das zuletzt das Chaos siegt.
In dem Moment nämlich , da der Computer hinter das Geheimniss des menschlichen Bewusstseins zu kommen versucht, werden er und die Erde in die Luft gesprengt - »so wie die Menschheit, die versucht, hinter das Geheimniss
der Dinge zu gelangen, letztendlich ihrem Untergang geweiht ist«
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